Ein Erklärvideo kann Wunder wirken – wenn es richtig umgesetzt ist. Es vereinfacht komplexe Themen, baut Vertrauen auf und verwandelt Interessenten in Kunden. Doch viele Unternehmen schöpfen das Potenzial dieses Formats nicht voll aus, weil sie beim Erstellen grundlegende Fehler machen. Manchmal ist das Video zu lang, manchmal zu werblich oder zu unklar erzählt. Und genau das verhindert, dass es seine Wirkung entfalten kann.
Dieser Artikel zeigt, wie solche Stolperfallen entstehen, warum sie die Performance deines Marketings schwächen und was du tun kannst, um dein Erklärvideo von Anfang an richtig aufzubauen.
Wenn „einfach“ plötzlich kompliziert wird
Das Ziel eines Erklärvideos ist es, Dinge einfach zu machen. Doch genau hier liegt die größte Herausforderung. Viele Projekte starten mit einer Fülle an Ideen, Fachbegriffen und Produktdetails. Man will alles zeigen – und verliert dabei den Fokus. Statt eines klaren roten Fadens entsteht ein Film, der zwar informativ ist, aber zu viel will.
Ein gutes Video wählt gezielt aus, was relevant ist. Es erklärt nicht jedes technische Detail, sondern bringt die Kernaussage auf den Punkt: Welches Problem wird gelöst und warum ist das wichtig?
Wenn zu viele Themen gleichzeitig kommuniziert werden, wirkt das Video überladen und unruhig. Die Zuschauer verlieren schnell das Interesse, weil sie den Nutzen nicht klar erkennen.
Der Irrtum des „schönen“ Videos
Ein weiteres Missverständnis ist die Annahme, dass ein Erklärvideo vor allem schön aussehen muss. Natürlich ist ein ästhetisches Design wichtig, doch entscheidend ist nicht, wie gut die Animationen aussehen, sondern wie verständlich die Botschaft vermittelt wird.
Ein Erklärvideo ist kein Kunstwerk, sondern ein Kommunikationsinstrument. Es muss die Aufmerksamkeit leiten, Emotionen wecken und komplexe Informationen so darstellen, dass sie sofort verstanden werden.
Visuelle Effekte, die keinen Zweck erfüllen, lenken nur ab. Farben, Figuren und Bewegungen sollten immer die Geschichte unterstützen – nicht dominieren.
Professionelle Konzeption bedeutet, Design als Werkzeug zu nutzen, um Verständlichkeit und Emotion zu fördern. Das Video soll nicht beeindrucken, sondern überzeugen.
Wenn Werbung zu früh kommt
Viele Unternehmen sehen ihr Erklärvideo als Werbefilm – und machen damit einen der größten Fehler. Denn Zuschauer wollen zuerst verstehen, bevor sie kaufen. Wenn das Video schon in den ersten Sekunden verkauft statt erklärt, sinkt die Glaubwürdigkeit.
Ein gutes Drehbuch folgt der Logik des Storytellings: Es zeigt ein Problem, weckt Interesse, führt zur Lösung und ruft erst dann zur Handlung auf. Die Überzeugung entsteht im Kopf des Zuschauers, nicht durch laute Werbebotschaften.
Gerade bei erklärungsbedürftigen Produkten funktioniert Zurückhaltung besser als Druck. Wer zuerst Wissen vermittelt, schafft Vertrauen. Und Vertrauen ist im Online-Marketing die stärkste Währung.
Fehlende Struktur und Emotion
Ein Erklärvideo ohne Struktur ist wie ein Buch ohne Kapitel – man findet sich nicht zurecht. Jede Szene muss einen klaren Zweck erfüllen: Aufmerksamkeit erzeugen, Verständnis schaffen oder Emotion auslösen.
Fehlt diese Logik, verliert das Video Tempo. Zuschauer spüren unbewusst, wenn eine Geschichte „nicht rund“ ist. Sie steigen aus – meist nach wenigen Sekunden.
Darum ist es wichtig, dramaturgische Prinzipien zu nutzen: Spannung aufbauen, Erwartungen wecken und ein befriedigendes Ende liefern.
Ebenso entscheidend ist die emotionale Komponente. Ein rein sachliches Video bleibt selten im Gedächtnis. Erst wenn Humor, Sympathie oder Überraschung ins Spiel kommen, verankert sich die Botschaft dauerhaft. Emotion schafft Erinnerung – und genau das ist das Ziel eines guten Erklärfilms.
Falsche Länge, falsches Tempo
Die ideale Länge eines Erklärvideos hängt vom Thema ab – aber selten funktioniert etwas über zwei Minuten.
Zuschauer im Internet entscheiden in den ersten Sekunden, ob sie dabeibleiben.
Deshalb muss die Geschichte sofort verständlich und ansprechend beginnen.
Ein häufiger Fehler: zu viel Text, zu wenig Rhythmus. Die Szenen wechseln zu langsam, der Sprecher redet zu schnell oder zu monoton.
Ein gutes Timing entsteht aus Balance – genug Zeit für Verständnis, aber nie so viel, dass Langeweile aufkommt.
Das erfordert Erfahrung und ein Gespür für Dynamik.
Zu wenig Strategie hinter der Produktion
Viele Projekte scheitern nicht an der Kreativität, sondern an fehlender Planung. Ein Erklärvideo ist kein Selbstzweck – es braucht ein klares Ziel und eine Verwertungsstrategie.
Wo wird es eingesetzt? Auf der Website, in Social Ads, bei Präsentationen oder auf Messen?
Soll es Leads generieren, den Vertrieb unterstützen oder Markenbekanntheit schaffen?
Ohne klare Zielsetzung wird auch das beste Video zum Zufallsprodukt. Ein strategisch geplantes Erklärvideo integriert sich nahtlos in den Marketing-Funnel, erzeugt messbare Ergebnisse und steigert die Conversion-Rate langfristig.
Daher lohnt es sich, vor der Produktion zu überlegen, wie das Video in die Gesamtstrategie passt. Nur so wird aus einem Film ein echter Umsatztreiber.
Fehlendes Call-to-Action
Am Ende eines Erklärvideos muss klar sein, was der Zuschauer tun soll.
Fehlt ein eindeutiger Handlungsaufruf, endet das Video zwar informativ, aber ohne Wirkung.
Ein prägnanter CTA („Jetzt mehr erfahren“, „Termin vereinbaren“, „Produkt testen“) ist der logische Abschluss jeder Story.
Hier zeigt sich die Verbindung zwischen kreativem Storytelling und Performance-Marketing.
Erst wenn das Video zu Handlung motiviert, erfüllt es seinen Zweck.
Wie man es richtig macht
Ein professionell produzierter Erklärfilm beginnt mit Strategie, arbeitet mit Struktur und endet mit Emotion.
Jeder Schritt – vom Konzept über das Drehbuch bis zur Animation – folgt einer klaren Absicht: verstehen, begeistern, aktivieren.
Ein gutes Erklärvideo spricht Herz und Kopf gleichermaßen an. Es informiert rational, überzeugt emotional und schafft Vertrauen in die Marke.
Unternehmen, die diesen Prozess ernst nehmen, erzielen mit ihren Videos langfristige Ergebnisse: bessere Sichtbarkeit, mehr Leads, höhere Conversion-Rates.
Der Unterschied liegt selten im Budget, sondern in der Klarheit des Ziels und der Qualität der Umsetzung.
Fazit
Ein Erklärvideo ist mehr als eine animierte Grafik – es ist die Schnittstelle zwischen Marke und Mensch.
Wer die häufigsten Fehler vermeidet, sorgt dafür, dass seine Botschaft ankommt, verstanden wird und hängen bleibt.
Das gelingt mit einer klaren Struktur, einer einfachen Sprache, emotionalem Storytelling und einer Strategie, die das Video sinnvoll in den Marketingmix integriert.
Dann wird aus einem netten Clip ein kraftvolles Werkzeug: ein Erklärvideo, das erklärt, begeistert – und verkauft.
