Du schaust fern und plötzlich verschwindet das Bild. Die Meldung „Kein Signal“ erscheint. Ein Blick ins Menü deines Fernsehers oder Receivers zeigt: Signalstärke 100 %, aber Signalqualität 0 %. Was bedeutet das? Das ist ein klassisches Anzeichen dafür, dass dein Gerät zwar ein Signal von der Satellitenschüssel empfängt, dieses Signal jedoch so fehlerhaft ist, dass es nicht in ein Bild umgewandelt werden kann. Es ist, als würde dein Radio eine Melodie empfangen, aber nur Rauschen wiedergibt. Die Ursachen für dieses Phänomen sind in der Regel technischer Natur und lassen sich oft selbst beheben.
Die Ursache: Ein „sauberes“ vs. ein „verrauschtes“ Signal
Die Signalstärke (oft auch als Signalpegel bezeichnet) misst die Stärke des Signals, das bei deinem Receiver ankommt. Ein hoher Wert von 100 % bedeutet, dass die Kabelverbindung zwischen LNB (dem Empfangskopf der Schüssel) und deinem Gerät intakt ist. Das Signal kommt an, aber es ist nicht brauchbar.
Die Signalqualität (auch als Signal-Rausch-Verhältnis oder SNR bezeichnet) ist der entscheidende Wert. Er misst, wie „sauber“ das Signal ist. Ein Wert von 0 % bedeutet, dass das Signal mit so viel Rauschen und Störungen überlagert ist, dass es nutzlos ist. Die Ursache für dieses Problem ist fast immer eine fehlerhafte Ausrichtung der Satellitenschüssel oder ein Defekt an der Hardware.
So löst du das Problem: Schritt für Schritt
Die häufigsten Lösungen für dieses Problem sind in der Regel die einfachsten. Gehe die folgenden Schritte nacheinander durch, um die Fehlerquelle einzugrenzen.
1. Überprüfung der Kabel und Anschlüsse
Beginne mit den einfachsten Dingen: den Kabeln. Ein Kabel kann die volle Signalstärke übertragen, aber durch einen Wackelkontakt oder einen Wasserschaden an den Anschlüssen die Qualität verlieren.
- Kontrolliere die F-Stecker: Sind die F-Stecker am LNB und am Fernseher/Receiver fest angezogen? Schon eine lockere Schraube kann die Qualität auf 0 % sinken lassen.
- Achte auf Knicke: Überprüfe das Antennenkabel auf sichtbare Knicke oder Quetschungen. Ein beschädigtes Kabel kann Störungen verursachen.
- Wassereintritt: Das LNB ist anfällig für Wassereintritt. Wenn sich im Inneren Feuchtigkeit ansammelt, kann es die Signalqualität beeinflussen.
2. Ausrichtung der Satellitenschüssel
Die häufigste Ursache für 0 % Signalqualität ist eine minimale Fehlausrichtung der Satellitenschüssel. Schon wenige Millimeter können den Unterschied zwischen einem perfekten Signal und gar keinem ausmachen.
- Vorsichtiges Nachjustieren: Löse die Schrauben der Satellitenschüssel nur ganz leicht und versuche, die Schüssel ganz langsam und millimeterweise in verschiedene Richtungen zu bewegen. Schau dabei immer auf die Signalqualitätsanzeige auf deinem Fernseher. Sobald der Wert steigt, hast du die richtige Position fast erreicht.
- Sturmschäden: Ein starker Windstoß kann eine Schüssel leicht verschieben. Überprüfe die Position der Schüssel und achte auf mögliche Windschäden.
3. Das LNB austauschen
Wenn du Kabel und Ausrichtung ausgeschlossen hast, ist das LNB (Low-Noise Block) wahrscheinlich der Übeltäter. Es ist das kleine Gerät am Ende des Arms, das die Signale von der Schüssel empfängt.
- Defekter LNB: Das LNB kann durch Witterung, Alter oder einen Blitzschlag beschädigt werden. Wenn du einen Ersatz-LNB hast oder dir einen ausleihen kannst, ist das eine einfache Möglichkeit, die Fehlerquelle zu identifizieren.
- Falsches LNB: Prüfe, ob das LNB für den Empfang des gewünschten Satelliten (z. B. Astra oder Hotbird) geeignet ist. Ein LNB mit einem falschen Empfangsbereich liefert ebenfalls eine schlechte Signalqualität.
4. Überprüfung des Receivers oder Fernsehers
In seltenen Fällen kann auch der Receiver oder der interne Tuner deines Fernsehers das Problem sein.
- Test mit einem anderen Gerät: Wenn möglich, schließe einen externen Receiver an, um zu prüfen, ob die Signalqualität besser ist.
- Firmware-Update: Veraltete Software kann manchmal zu Empfangsproblemen führen. Prüfe in den Einstellungen deines Fernsehers oder Receivers, ob ein Firmware-Update verfügbar ist.
Mit diesen Schritten hast du die besten Chancen, dein Signalproblem selbst in den Griff zu bekommen. Fange mit den einfachsten Lösungen an, und arbeite dich dann zu den komplexeren vor
